Aero-Club Koblenz e.V.
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Die Geschichte des Aero-Clubs und der Fliegerei allgemein in Koblenz

Winterfliegen der Segelflieger

11. und 12.01.2009

Das herrliche, eiskalte Winterwetter hielt heute, an einem Sonntag, nicht mal die Segelflieger in der Werkstatt – sie absolvierten ihre ersten Starts in 2009 zu einem ungewöhnlich frühen Termin. Die Ka 8 wurde mehrmals von der D-EFTW an den an den Winterhimmel gezogen. Bei -8 °C und leicht zugeschneiter Graspiste war das schon eine kleine Herausforderung. Während der Pilot ohne Heizung auskommen musste, fror sich die wartende Bodenmannschaft sich Füße in den Bauch. Das schöne Wetter – Hochdruckeinfluss, blauer Himmel, Inversion weit unten bei 3000 ft, Sichten von über 100 Kilometer über der Inversion (also CAVOK) und nahezu Windstille - lockte natürlich auch viele andere Vereinsmitglieder, u.a. auch den Autor, auf den Platz bzw. in die Luft. In einer Höhe von 8.000 ft über MSL (gut, dass wir einen neuen Mode-S-Transponder haben) konnte man im Süden den Donnersberg erkennen und im Südwesten den Wasserdampf des Atomkraftwerkes Cattenom. Ein Flug über die verschneite Eifel ist an Tagen wie heute einfach wunderbar. In diesem ungewöhnlich kalten Winter ist sogar die Mosel an den Staustufen zugefroren, während man auf dem Laacher See noch keine Eisbildung feststellen konnte. Ein Wetterkundler muss uns das mal erklären. Wie auch immer – man konnte heute in ruhiger Luft wunderschöne Fliegereindrücke sammeln und sich vor den Stress der kommenden Wochen noch mal richtig erholen. Der Winterflugbetrieb hat natürlich auch so seine Tücken. Der Autor musste mit der D-MSCQ durch den Schnee zur Startbahn rollen, weil der Rollweg teilweise blockiert war. Beim Rollen geriet Schnee zwischen Bremse und Bremsscheibe, der nach dem Start im kalten Fahrtwind fror. Beim Aufsetzen blockierte ein Reifen am Hauptfahrwerk, nach wenigen Metern Rollstrecke hatte ich einen schönen Plattfuß, rechts. Gott sein Dank hatte ich eine kurze Landung gemacht und konnte am ersten Abrollweg schon von der Bahn „humpeln“. Dank der tatkräftigen Hilfe einiger Vereinskameraden konnte der UL per Kuller zur Halle transportiert werden. Der Reifenwechsel wurde gleich anschließend durchgeführt. Die Kälte ließ sich dabei gut aushalten, weil Rose Stumpe uns mit einem kräftigen, heißen Kaffee versorgte. - Ulrich Thielmann -